Computer Modellberechnung

Hauenbrüche treten nicht bei Schlagbeanspruchung auf, also nicht wenn die Haue mit kräftigem Schlag ins Eis gesetzt wird, auch nicht, wenn sie auf Fels trifft, und auch nicht bei der anschließenden Belastung durch das Körpergewicht. Hauenbrüche treten beim Lösen des Eisgerätes aus dem Eis auf.
Es sind Ermüdungsbrüche, wie sie auch bei Steigeisen vorkommen. Beim Lösen aus dem Eis kommt es bei Flachhauen zu Torsions-,bei Halbrundhauen zu Biegebelastungen, die - je nachdem wie extrem die Belastungen erfolgen zur Überbeanspruchung führen können. Mit der Zeit kommt es dann zu winzigen Anrissen im Zahngrund, die bei weiteren Belastungen langsam größer und größer werden, bis es schließlich zum Bruch kommt.
Gefährdet ist immer nur der Bereich des Zahngrundes, weil sich in diesem Bereich der jeweils kleinste Hauenquerschnitt befindet, vom Zahn selbst kann kein Riss ausgehen. Deshalb sollte der Zahngrund aller Zähne - insbesondere die Kanten - nach jeder Eistour optisch genau überprüft werden, und zwar besonders die im vorderen Hauenbereich.
Quelle: bergundsteigen 4/03
Nun stellt sich uns als Hersteller die Frage, wie lösen wir ein derartiges Problem?
Um die auftretenden Torsion-Biegungsbelastungen der Haue zu reduzieren, haben wir eine Eis- und Mixedhaue mit einem
speziell konzipierten Öffnung-System entwickelt, was für mehr Flexibilität der Haue bei gleichbleibender Festigkeit dient.
Der Spannungsverlauf lässt sich anhand der Hauptspannung oder von der sogenannten "Mises-Spannung“ bewerten mit unserem Pro-ENGINEER Computer-Modellierungsprogramm.
Ziel der Untersuchung ist es, festzustellen, ob sich die entstehenden Metallspannungen bei (Seiten)Torsionsbelastungen gleichmäßig im Prüfkörper verteilen oder, ob gewisse Stellen dabei besonders beansprucht werden und somit gefährdet sind bei einer Überbelastung.
Was meinen Sie? Wir sind gespannt wenn Sie ihre Meinung weiter unten im Kommentarfeld dazu äußern.
Für eine bessere Darstellung werden zwei gleiche EIS-Hauen zur Berechnung gestellt mit und ohne Öffnungen.

Bergsport-Steinle 18NOMV5-E Eishaue passend für Petzl Nomic / Quark / Ergonomic
Ausführungsbeschreibung:
Eishauenspitze (18NOMV5-E) wird in einem festen Körper fixiert.
Kraft F=10Kg. (Im Normallfall sehr seltene Seitenbelastung beim Eisklettern) wird am Hauengriff eingeleitet. Spannung im Prüfkörper wird berechnet und als Farbschema dargestellt:



Die seitliche Kraft im Griffbereich wird eingeleitet
Das Prüfergebnis nach fünf Berechnungsminuten:
Eine durchgehend geschlossene Eishaue
Bergsport-Steinle Eishaue mit Öffnungen
